Dr. Richard Reschika Übersetzungen

Mircea Eliade, Isabelle und die Wasser des Teufels. Roman, Aus dem Rumänischen von Richard Reschika.

Insel Verlag, Frankfurt/M. 2001.

Ein junger Mann reist nach Indien, um nach dem Abschluss seiner Diplomarbeit über asiatische Skulpturen seine Studien zu vertiefen. Was zunächst erscheint wie der Beginn einer wissenschaftlichen Karriere, offenbart sich jedoch bald als der Anfang einer tödlichen Besessenheit. Die Monate in Indien nutzt der junge Mann zu einem großangelegten Selbstversuch, der nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben anderer aus der Bahn wirft. Die sechzehnjährige Isabelle und der neunzehnjährige Tom, die Kinder der Familie, bei der er sich einmietet, üben eine große Anziehungskraft auf ihn aus, die binnen kurzem über eine freundschaftliche Beziehung hinausführt. Die Exerzitien, die der Doktor den beiden und sich auferlegt, schlagen ins Gegenteil um, werden zu Versuchungen und münden schließlich in Verführung und Vergewaltigung.
     Die künstlerische und wissenschaftliche Kreativität des Doktors beginnen zu schwinden. Auf der Suche nach neuer Inspiration entwickelt er teuflische Pläne, er gibt allen sexuellen und rauschhaften Verlockungen nach und kompensiert seine Unfähigkeit zu schreiben mit dem Versuch, Macht auszuüben über die Menschen seiner Umgebung. Er zwingt anderen seinen Willen auf, um auf diese Weise etwas zu schaffen, das ihn vielleicht überdauert.
     Isabelle und die Wasser des Teufels, 1930 erschienen, war der erste veröffentlichte Roman des Wortführers der „jungen Generation“, der rumänischen Existentialisten. Man verglich ihn mit D’Annunzio, Huysmans und André Gide. Bereits in diesem Frühwerk wird das „Lebensthema“ des bedeutenden Romanciers und Religionswissenschaftlers Eliade entfaltet: der Einbruch des Phantastischen in das Alltägliche, des Irrationalen in das Rationale, der Kampf des Dämonischen mit dem Heiligen