Der Eingeschlafene Gott

Dr. Richard Reschika

Der eingeschlafene Gott.
Gnostizismus als rumänische Kulturkonstante.

Eine Studie zu gnostischen Leitmotiven in der Mythologie, Philosophie und Literatur Rumäniens unter besonderer Berücksichtigung ausgewählter Werke von Lucian Blaga, E.M. Cioran, Mihai Eminescu, Urmuz, Mircea Eliade und Eugène Ionesco.

Projekt-Verlag, Bochum/Freiburg 2016.

In seiner Studie Der eingeschlafene Gott analysiert Richard Reschika den prägenden Einfluss alten gnostischen Gedankenguts auf die von jeher im Schnittpunkt von Orient und Okzident stehende rumänische Kultur: auf ihre Mythologie und Folklore, doch im Besonderen auf ihre Philosophie und Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Die zentrale These lautet hierbei, dass der Gnostizismus für die Geistesgeschichte Rumäniens – von ihren frühesten Anfängen bis in die Moderne, der Dominanz christlich-orthodoxer, aber auch säkularer, aufklärerisch-rationaler Leitbilder zum Trotz – nicht weniger als eine regelrechte Konstante, einen festen häretischen Parameter darstellt. Um diese Behauptung zu stützen, werden anhand exemplarisch ausgewählter Werke bedeutender Rumänen die vielfältigen, zum Teil camouflierten gnostischen Ideen und Motive, zuvörderst der religiöse Dualismus, aufgezeigt und interpretiert. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei die Philosophen Lucian Blaga (1895-1961) und E.M. Cioran (1911-1995) sowie die Literaten Mihai Eminescu (1850-1889), Urmuz (1883-1923), Mircea Eliade (1907-1986) und Eugène Ionesco (1909-1994).